Die Magie der Steine
Mein Zugang zu Steinen ist ursprünglicher Art.
In der Erkenntnis, dass die Balance als erhaltendes Prinzip vergänglich ist,
gestaltete ich die Steinkompositionen allein für die fotografische Dokumentation
und nenne sie Fotoskulpturen.
Die labilen Zweiergebilde sind eine Metapher für die Regel,
dass Eins ein Zweites zur Kommunikation und Harmonieerzeugung braucht.
Mit der Verbindung von Zwei zu einer Einheit,
entsteht eine neue Form.
Dass die anthropomorphen Kieselfiguren an Kultstätten vergangener Kulturen erinnern ist
zufällig, zum Beispiel dienten bei den Kelten Steine mit Kreiszeichen zur Abwehr böser Geister,
das gilt heute noch bei den Tibetern.
Der neutrale Hintergrund, sowie die weiche Lichtführung bringen die Strukturen,
Piktogramme und Formen voll zur Geltung.
Werner Vollmayer, München 2002
Die Evolution der Steine
Steine entstehen schon im Universum bei einer Supernova und bei der Geburt eines Sonnensystems.
Da werden schwere Elemente und winzige Staubkörnchen produziert, die sich durch die Schwerkraft
gegenseitig anziehen und zu Brocken in verschiedenen Größen verklumpen.
So entstand auch unsere Erde.
Das Wort Stein entstammt dem indogermanischen „Stai“ und bedeutet sich verdichten und fest werden.
Im Magmagürtel der Erde verdichtet sich Energie und es entstehen unter anderem magmatische, metamorphe und Sediment Steine.
Steine sind Bücher der Evolution, in denen die Ereignisse der Erdgeschichte geschrieben stehen. In ihnen stecken Minerale und Kristalle, von denen bisher über 4000 Arten entdeckt wurden.
Steine gehören zu den ältesten Werkzeugen und Kultgegenständen der Menschheit.
Heute ist Stein der am meisten verwendete Rohstoff.
Durch Verwitterung und Abrieb in Jahrmillionen endet er als Staub.
Werner Vollmayer, München 2004
Steine sprechen kein Wort, und sie sprechen trotzdem.
Japanisches Sprichwort
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